KI-Anwendung ermöglicht Betrug in Bewerbungsgesprächen
Arbeitsstellen bei den FAANG-Unternehmen sind äußerst beliebt und lukrativ, weshalb es wenig überraschend sein dürfte, dass manche Bewerber wohl schon beim initialen Bewerbungsgespräch zu unerlaubten Hilfsmitteln greifen. Das es dafür, besonders bei Programmierern, einen Markt gibt, scheint auch der 22-jährigen Informatikstudent Chungin Lee entdeckt zu haben und hat kurzerhand den „Interviewcoder“ entwickelt.
Bereits im Online-Bewerbungsprozess vieler Großunternehmen muss man nämlich demonstrieren, ob man als Entwickler auch bestimmte Programmieraufgaben (LeetCode) erfolgreich lösen kann. Genau hier kommt der „Interviewcoder“ von Lee zum Einsatz, dieser wird von gängiger Screen-Sharing-Software nämlich nicht entdeckt und schickt im Hintergrund Screenshots der gestellten Programmieraufgabe einfach an eine KI. Nach wenigen Sekunden Verarbeitungszeit erscheint dann die Lösung in einem separaten Fenster auf dem Display, das der jeweilige Bewerber dann nur noch abtippen muss.
Somit kann im Online-Bewerbungsgespräch bequem geschummelt werden ohne viel Coding-Wissen mitzubringen. Chungin Lee dagegen verteidigt sein Programm, schließlich würden so gut wie alle Programmierer mittlerweile im normalen geschäftlichen Umfeld bereits auf KI-Tools setzen und es würde somit wenig Sinn machen dies bei einem Bewerbungsgespräch zu verbieten.
Die Nutzung des „Interviewcoder“ ist kostenpflichtig, monatlich kann dieser für 60 US-Dollar abonniert werden und bringt 50 Credits für Screenshots mit sich – sollte das Limit aufgebraucht sein können weitere 50 Credits für 10 US-Dollar nachgebucht werden. Für die Auswertung der Screenshots sowie das Lösen der Aufgaben wird übrigens auf GPT o3-mini-high von OpenAI gesetzt, das derzeit leistungsfähigste KI-Modell.