Seit einigen Tagen konnte ich mittlerweile das Starlink Satelitteninternet ausprobieren und auch einige Messungen bezüglich des Stromverbrauchs vornehmen. Im Gegensatz zu einem klassischen DSL- oder Glasfaseranschluss verbraucht die spezielle Phased-Array-Satelittenschüssel nämlich deutlich mehr Energie und macht sich durchaus auf der Stromrechnung bemerkbar. In dem folgenden Artikel möchten wir euch daher einen genaueren Einblick bieten wie hoch der Verbrauch bei maximaler Last sowie im Normalbetrieb ist.

Was wird gemessen?

Wir haben ausschließlich den gesamt Strombedraf des Starlink-Kits gemessen, dies umfasst also sowohl die Antenne, als auch das Power-over-Ethernet Netzteil sowie den Starlink WiFi-Router. Wir haben die Messungen im Sommer bei etwa 20 Grad Außentemperatur vorgenommen, unter umständen könnte sich der Stromverbrauch bei kälteren Temperaturen erhöhen – es ist nicht ganz klar ob tatsächlich eine zusätzliche Heizung integriert ist oder es sich nur um die reine Abwärme der verbauten Komponenten handelt. Im Winter werden wir die Messungen dementsprechend wiederholen und den Artikel hier, wenn nötig, aktualisieren.

Stromverbrauch geringer als angenommen

Im Internet finden sich Berichte, dass Starlink bis zu 150 Watt verbrauchen würde, möglich wäre dies durchaus schließlich könnte das Netzteil bis zu 180 Watt liefern – in unserer aktuellen (Sommer) Messung können wir diesen immensen Strombedarf allerdings nicht mehr bestätigen. Gut möglich, dass SpaceX mittlerweile den Stromverbrauch etwas in den Griff bekommen hat oder die Antenne einer technischen Revision unterzogen hat – wir haben unser Starlink-Kit nämlich erst im August 2021 erhalten.

Update: Im Winter sind die Kosten aufgrund der verbauten Antennen-Heizung deutlich höher, wir haben hierfür einen separaten Artikel veröffentlicht.

Energieverbrauch beim normalen Surfen

Beim aufrufen von Internetseiten, Musikstreaming oder beim Live-Update von Börsenkursen verbraucht das Starlink-System relativ wenig Energie. Gemessen haben wir dort Spitzenwerte von 50 Watt, der Durchschnitt liegt bei etwa 40 bis 45 Watt während diesem Nutzungsszenario. Im kompletten Idle-Betrieb sind teilweise auch nur 35 – 40 Watt aus der Steckdose gezogen worden, dieser Wert könnte sich vielleicht durch zukünftige Softwareupdates auch noch bessern.

Verbrauch bei maximaler Geschwindigkeit

Deutlich mehr Strom verbraucht das Starlink Kit sobald mit maximaler Geschwindigkeit Daten aus dem Netz heruntergeladen werden, dies ist z.B. bei Steam-Downloads oder bei Speedtests der Fall. In der Spitze mit Datenraten von etwa 250 Mbit/s zog das System im Peak teilweise bis zu 90 Watt aus der Steckdose – im Durchschnitt beläuft sich der Wert bei größeren Downloads auf etwa 80 Watt.

Wie oben schon erwähnt, können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht sicher sein ob sich der Strombedarf im Winter bei kalten Temperaturen erhöhen wird. Wir halten euch diesbezüglich allerdings auf dem Laufenden.

Stromkosten pro Monat

Wie man anhand der Messungen erkennen kann, macht sich Starlink bei einem 24/7 Betrieb, aufgrund der energieintensiven Phased-Array-Satelittenschüssel, durchaus auf der Rechnung eures Energieversorgers bemerkbar. Je nachdem wieviel ihr pro Kilowattstunde bezahlen müsst, erhöhen sich demnach auch eure monatlichen Kosten für den Betrieb des Starlink Internets.

Bei einer Durchschnittsnutzung können wir im Sommer etwa einen Verbrauch von ca. 60 Watt annehmen, am Tag benötigt das System daher 1440 Watt an Energie. Monatlich werden also etwa 43 Kilowattstunden verbraucht, bei einem Strompreis von 30 Cent je Kilowatt liegt man daher bei zusätzlichen Stromkosten von 13 Euro im Monat.

Update: Im Winter kann der Energieverbrauch hierzulande durchaus bei 66 Kilowattstunden und mehr liegen und damit auch die Stromkosten auf etwa 20 bis 25 Euro in die Höhe treiben – wir haben hierfür einen extra Artikel veröffentlicht.

Solltet ihr über einen Nachtstromtarif verfügen oder Power-User sein, so können die Kosten natürlich auch etwas geringer oder auch höher ausfallen. Unsere obere Rechnung soll also lediglich als Anhaltspunkt dienen.