Xiaomi Mi Notebook Air 12″ im Test
Obwohl ich eigentlich seit letztem Jahr privat ein 12″ MacBook nutze, reizte mich in den letzten Monaten auch das neue Mi Notebook Air von Xiaomi. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Art MacBook Air Klon, der allerdings ebenfalls auf die stromsparenden Intel Mobilprozessoren setzt und wie das 12″ MacBook ohne Lüfter auskommt.
Die Markteinführung des Xiaomi Mi Notebook Air 12″ war bereits im November 2016, die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers lag damals bei umgerechnet ca. 600 Euro. Mittlerweile kann das Gerät aber schon stellenweise deutlich günstiger erworben werden, daher habe ich mich nun ebenfalls für den Kauf entschieden. In dem folgenden Testbericht schauen wir uns daher den chinesischen MacBook-Klon etwas genauer an.
Unboxing & erste Eindrücke
Das Ultrabook wird euch zunächst in einem gewöhnlichen braunen Versandkarton geliefert, im inneren findet sich jedoch eine wunderschön gestaltete Produktverpackung die ebenso hätte von Apple kommen können:
Sobald ihr diese Verpackung öffnet, werdet ihr zunächst das eigentlichen Notebook vorfinden. Direkt darunter befindet sich dann noch eine komplett chinesische Anleitung sowie das USB-C Netzteil mit einem US-amerikanischen Stecker. Im Gegensatz zum 12″ MacBook wurde hier wohl allerdings aus Kostengründen das USB-C Kabel fest mit dem Netzteil verbunden.
Nachdem wir das Xiaomi Mi Notebook Air 12″ erstmalig in die Hand genommen haben, fällt uns die sehr gute Verarbeitungsqualität ins Auge. Das Gehäuse ist wie beim MacBook aus Aluminum und fühlt sich daher sehr Wertig an. Lediglich das Displayscharnier ist wie beim Macbook Air aus Kunststoff gefertigt, etwas nervig ist hier allerdings die sehr gut klebende Transportschutzfolie zu entfernen.
Ein weiterer kleinerer Negativpunkt ist das zu schwache Scharnier im geschlossenen Zustand: Hier liegt der Displaydeckel nur auf einer Seite komplett auf, auf der rechten Seite steht das Display daher etwa einen Millimeter vom Gehäuse ab:
Inbetriebnahme
Vor der ersten Inbetriebnahme solltet ihr zunächst den Akku des Mi Notebooks aufladen, unser Gerät kam beispielsweise komplett entladen bei uns an. Zum aufladen solltet ihr außerdem eine Steckdosenleiste parat haben, da das schwere US-Netzteil in der Regel nicht von dem beiliegenden Adapter in einer senkrechten Steckdose gehalten werden kann.
Der Startknopf befindet sich beim Mi Notebook wie bei den MacBooks in der rechten oberen Ecke der Tastatur. Je nachdem ob ihr euch beim Kauf für eine englische oder günstigere chinesische Version von Windows 10 entschieden habt, wird das Notebook auch damit problemlos hochgefahren und durchläuft den Ersteinrichtungsprozess.
Persönlich empfehlen wir hier auf jedenfall das Notebook mit der chinesischen Version zu ordern, da diese oftmals bis zu 100 Euro günstiger angeboten wird. Wie ihr dann im Nachhinein dennoch die deutsche Windows 10 Version inkl. der nötigen Treiber auf das Mi Notebook installieren könnt, haben wir euch hier in einem separaten Artikel zusammengefasst.
Weiterhin sollten potentielle Käufer des Xiaomi Mi Notebook Air beachten, dass es das Gerät nur mit englischsprachigem Tastaturlayout (QWERTY) gibt – die deutschen Umlaute wie bei einer QWERTZ-Tastatur fehlen also. Selbstverständlich kann in den Windows-Einstellungen problemlos auf das deutsche Layout umgeschaltet werden, Blindschreiber werden somit also keine Probleme bekommen.
Vom reinen Feeling her fühlt sich die Tastatur des Xiaomi-Notebooks etwas wabbelig an, kann allerdings mit einer (wenn auch nicht stufenlos einstellbaren) Hintergrundbeleuchtung aufwarten. Auch etwas negativ fällt uns das Trackpad auf, hier müssen wir ab und an durchaus zwei mal Klicken um die gewünschte Aktion auszuführen. Im Klartext heißt das: Das Trackpad ist wesentlich besser als bei gewöhnlichen Windows-Laptops, kann allerdings nicht mit der Qualität eines Apple MacBooks mithalten.
Leistung & technische Daten
Leistungsmäßig kann sich auch das kleine 12″ Mi Notebook sehen lassen: Im Ultrabook hat Xiaomi einen m3-6Y30 Prozessor aus dem Hause Intel untergebracht, dieser verfügt über eine integrierte Intel HD Grafik 515 und wird damit auch als Grafikkarte verwendet. Der Premiumhersteller Apple setzt im übrigen bei seinem Basismodell des 2016er MacBook auf den gleichen CPU.
Beim Arbeitsspeicher muss dagegen der Käufer einige Einschränkungen hinnehmen, hier hat Xiaomi nur 4GB statt 8GB wie beim MacBook verbaut. Für normale Office-Anwendungen oder etwas surfen im Netz ist das aber dennoch ausreichend. In einem separaten Artikel werden wir zudem noch die Spieleperformance testen. (folgt)
Der integrierte SSD-Speicher fällt im Gegensatz zum wesentlich teureren 12″ MacBook auch geringer aus. Standardmäßig werden hier vom Hersteller nur 128 GB verbaut, dabei handelt es sich um eine SATA-SSD aus dem Hause Samsung. Sehr gut gefällt uns dagegen der zusätzliche NVMe-Slot für eine weitere SSD, auch diesen Einbau haben wir für euch getestet und hier für euch verlinkt. (folgt)
Anschlussmäßig bietet das 12″ Mi Notebook einen USB-C Anschluss, einen normalen USB-A 3.0 Port sowie einen Kopfhöreranschluss. Weiterhin hat der chinesische Hersteller auch einen normalen HDMI-Ausgang dem Gerät spendiert, dieser unterstützt einen externen 4K-Monitor mit bis zu 30 Hz.
Die Akkulaufzeit des 12er Xiaomi Mi Notebook kann auf jedenfall mit dem 12″ MacBook von Apple mithalten. Diese liegt selbst bei etwas stärkerer Beanspruchung um die 7 Stunden, wer mit etwas reduzierter Helligkeit arbeitet schafft hier ebenfalls die 10 Stunden Marke.
Funktechnisch unterstützt das Notebook Bluetooth in der Version 4.1 sowie auch WLAN-AC im 5 GHz-Band. Auch auf 2,4 GHz WLAN-Netze kann problemlos zugegriffen werden. Die eingebaute Webcam kann Bilder mit bis zu einem Megapixel Auflösung schießen, beim Display handelt es sich um ein IPS-Panel mit FullHD Auflösung.
Fazit
Mit dem Mi Notebook Air 12″ liefert Xiaomi ein ausgesprochen gutes Ultrabook ab. Bezüglich der Verarbeitungsqualität gibt es lediglich leichte Schwächen beim geschlossenen Zustand des Displayscharniers, auch die Tastatur könnte sich noch etwas „wertiger“ anfühlen und das Trackpad noch etwas zuverlässiger reagieren. Das das Gerät bislang nur über ein US-Layout verfügt, kann man dem Hersteller dagegen nicht anlasten, schließlich wird das Notebook offiziell auch nicht in Deutschland verkauft.
Wer also ein günstiges Ultrabook sucht und dennoch nicht auf Qualität, wie beispielsweise ein Alu-Gehäuse verzichten möchte, der kann beim 12″ Xiaomi Mi Notebook eigentlich bedenkenlos zuschlagen. Die Akkulaufzeit ist für ein Windows 10 Notebook absoluter Wahnsinn und durch den zusätzlichen SSD-Slot kann man die Speicherkapazität leicht erweitern.
In der Regel könnt ihr das Gerät mittlerweile für ca. 450 Euro bei GearBest* bestellen. Falls ihr euch die Neuinstallation von Windows 10 zutraut (Link zu unserer Anleitung), könnt ihr hier die günstigere Version mit vorinstalliertem chinesischen Windows 10 auswählen. Wählt beim Bestellprozess die Option „Priority Mail“ und dort als Unterpunkt „Germany Express“ aus – damit wird euch das Notebook bequem mit Hermes innerhalb von ca. 15 Tagen geliefert, Zollprobleme entfallen mit dieser Versandmethode ebenfalls komplett.
Falls ihr noch Fragen zu dem Gerät habt, könnt ihr etwas weiter unten gerne eure Kommentare hinterlassen – wir antworten euch in der Regel zeitnah.
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